Geistgedanken

Donnerstag, 28. April 2005

Über Liebe, Abhängig- und Unvollständigkeit

"Liebe ist kein Triumphzug
Sie ist nur ein schwaches
Halleluja.
" [Janus]

Ein Faktor innerhalb der Liebe, dem ich bisher wenig Beachtung schenkte, ist die Abhängigkeit. Ich meine nicht die Liebe als Sucht, sondern die Abhängigkeit vom Objekt der eigenen Liebe.

Die Freundin meines Mitbewohners war unlängst in Irland - für acht Monate. Im Herbst wird Sie für weitere acht Monate nach Wales reisen. Diese Ferne würde mich vermutlich zerfetzen. Ich bin der Ansicht, daß Liebe jedes Hindernis zu überwinden vermag [wie romantisch...], und glaube, daß auch hier nach den Monaten der Trennung die Liebe in neualten Blüten erstrahlen wird. Acht Monate sind ein kurzer Zeitraum im Angesicht einer ewig währenden gemeinsamen Zukunft [woran Liebende nunmal zu glauben pflegen]...

Warum aber fährt Sie fort? Warum läßt Sie einen Wartenden zurück, der vermutlich nicht anderes kann, als wegen Seiner Studien hier zu bleiben? Warum verharrt Sie nicht im Alltäglichen?

Ich kenne die beiden, ihre Beziehung, und freue mich für Sie, die Fortfahrende, leide zugleich mit ihnen beiden ob ihrer anstehenden Trennung. Doch Er neigt zu Gewohnheiten, zur Stagnation, zu Prinzipien in jeder Lebenslage, neigt dazu, Sie vergessen zu lassen, wie wichtig Sie für Ihn ist. Und das ist Sie zweifelsohne. Zwar wagt Er selten eine zärtliche Berührung, einen Kuß, eine Umarmung, doch bemüht Er sich, Ihr jeden Weg zu erleichtern, Ihr mit allen, einer Öffentlichkeit aussetzbaren Mitteln zu zeigen, wieviel Sie Ihm bedeutet.

Ich bin mir nicht im Klaren über ihre Zweisamkeiten, doch sicher darüber, daß viele Gewohnheiten in das Leben der beiden eingezogen sind, aus denen auszubrechen sich zuweilen lohnen würde.
Vielleicht flieht Sie tatsächlich, nicht für immer, nur für ein paar Momente, um Ihre Beziehung anschließend noch höher schätzen gelernt zu haben, um die Alltäglichkeiten wieder zu lieben.

Alltäglichkeiten werden in jeder Beziehung auftreten, werden zwei Menschen unbewußt aneinander fesseln. Davor fürchte ich mich nicht. Doch Furcht überkommt mich in dem Augenblick, in dem sich herausstellt, daß außer Alltag nichts verblieb.

Für Ihn, den Zurückbleibenden, stellt sich noch ein weiteres Problem dar: Ein fester Teil Seines Hier und Jetzt nimmt Abstand, verweilt in der Ferne [und ist dort mit Interessantem, Neuem konfrontiert und voerst abgelenkt...]. Sein Verlorensein ist unabdingbar, ein Verlorensein in einer Welt, die nur noch aus Ihm selbst besteht.

Und das ist es, was ich mit Abhängigkeit meine. Hat man einmal tiefe, innige Liebe im eigenen Herzen entdeckt, so ist das Fehlen dieser einer Unvollständigkeit gleichzusetzen, die zwangsläufig zu Unbehagen führt. Erfahren zu haben, was Liebe bewirkt, was sie bedeutet, läßt ihre Abwesenheit schmerzen, als hätte das eigene Leben eine Bereicherung erfahren, deren anschließendes Fehlen aber ein Loch, eine namenlose Leere bedeutet.
Liebe ist ein Luxus, den man nach dessen Gewinn nicht mehr missen möchte.

Dazu gehören auch die Alltäglichkeiten.
Diese erwecken das Bewußtsein der Gegenwart der Liebe, werden schließlich untrennbar mit ihr verbunden. Die gemeinsamen Gewöhnlichkeiten stellen also trotz ihrer Profanität etwas Besonderes dar, da sie zum Symbol der Liebe und deren Tiefe geworden sind.
Fehlt nun durch Trennung auch jene unbedeutende Alltäglichkeit, bekommt der Liebende die Abhängigkeit von Liebe, von mit Liebe verbundenen Gewohnheiten zu spüren, führt die gleiche Leere wie jener, dessen Existenz der Liebe völlig beraubt wurde.

Liebe, selbst wenn sie noch nicht in gemeinsame Alltäglichkeiten ausarten konnte, bedeutet Abhängigkeit. Denn selbst der frisch Verliebte sehnt sich nach Zeichen, nach Bestätigung und vermag sich ohne Symbole, welche die Gegenwart der Liebe verifizieren, nicht wirklich glücklich zu fühlen.

Jeodch bin ich nicht so vermessen, diese Abhängigkeit als etwas grundlegend Negatives zu erachten, ist es auch sie nur ein Symbol für eine Schönheit, die jeglicher Beschreibung trotzt, für ein Empfinden, dem wohl die höchste aller Bedeutungen zukommt.

[Im Hintergrund: Nine Inch Nails - "With Teeth"]

Donnerstag, 21. April 2005

...

Mir ist nach Weiß, nach Licht, nach einem in die Stille gehauchtem Lächeln. Mir ist nach einem Wind, der mich fortträgt ins Jetzt. Mir ist nach einem klitzekleinen Sprung. Vor Freude. Aus Liebe. Mir ist nach Erfüllung. Erfüllung von Träumen. Erfüllung von Wünschen. Mir ist nach einer Umarmung, die alles bedeutet, alles bedeckt. Mir ist nach zärtlichem Geflüster. Mir ist nach innerer Ruhe, nach einem Finden der Möglichkeiten, nach einem Gedanken, der belebt. Mir ist nach einem Moment, der innehält. Mir ist nach einem getauschten Wort, nach einer Zeile, in leuchtende Gegenwart ausgeschüttet...
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Freitag, 15. April 2005

...

Ich liebe dich.

Es gibt Momente der Stille, in denen ich - von meiner Liebe erfüllt, ausgefüllt, überflutet - mich nicht länger zurückzuhalten vermag, in denen ich jene bedeutsamen drei Worte in die leere, frühlingswarme Luft posaune, lache, flüstere, in denen ich mich mittels weniger Laute aus den Fängen meiner Gedanken befreie.

Ich liebe dich, rufe ich, zuweilen lautlos, zuweilen voll inniger Inbrunst, verkünde ich der Welt, die sich verwundert umdreht und getuschelte Worte wechselt. Ich liebe dich, ich weiß es, weiß es tief, weiß es mit grenzenloser Sicherheit.

Mein Lächeln, getragen von der aus meinem Herzen entweichenden Sehnsucht, glimmt auf, malt ein kindliches Glitzern in meine Augen und scheint diesen Augenblick mit einem Gedanken zu befüllen, der alles bewegt, alles bedeutet.

Ich liebe dich.

In solchen Momenten bin ich zu Heldentaten bereit, harre der blutrünstigen Drachen, die es zu besiegen gilt, der finsteren Riesen, deren Lachen zu finden ist. Ich bin bereit zu fliegen, mich selbst zu verlieren und im Sonnenrot wiederzufinden, bin bereit zu leben, als gäbe es kein Morgen. In solchen Momenten erkenne ich die unfaßbare Schönheit, die den Dingen innewohnt, den namenlosen Glanz, den ich immer wieder ersuche. In solchen Momenten entdecke ich mich als denjenigen, der ich bin, als denjenigen, der mich träumt, als denjenigen, der leuchtenden Herzens lächelt, als denjenigen, der liebt.

Ich liebe dich.

Und es ist wahr, denn ich bin bewegt, gerührt, entfesselt, atme mit jedem Seufzer einen Schwall güldener Sterne aus meiner Brust.

Als der Moment verweht, stehe ich ratlos, haltlos in der Stille, den stumpfen Blicken der anderen ausgesetzt, höre noch leise im Herzen meine eigenen Worte verschallen - und frage mich traurig, wer du bist.
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Donnerstag, 14. April 2005

Ein Gefühl...

... wie eine zärtliche Umarmung, die kein Ende nimmt.
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Dienstag, 12. April 2005

Einsichten

Es bedarf keiner tieferen Gedanken, keiner eingehender Überlegungen, um immer wieder zum gleichen Ergebnis zu kommen, um das zu entdecken, was ich schon tausendfach entdeckte, ohne daraus Nutzen beziehen, ohne das Unabwendbare abwenden zu können. Schließe ich die Augen, träume ich. Öffne ich die Augen, träume ich. Mein Dasein perlt vor sich hin, eine endlose Verkettung von Wünschen und Gedanken, immer wieder der Realität entfliehend, dem Wirklichen entkommend, zurückkehrend, um neue Eindrücke zu sammeln, neue Phantastereien zu erdenken, neue Träume zu malen. Atme ich, träume ich. In jedem Flüstern, in jedem Lächeln, in jeder Berührung sehe ich Leben, sehe ich Dinge, deren einzige Bestimmung es sein könnte, mein Wünschen zu heilen, zu verwirklichen, mir nahezubringen, einen Augenblick aus Ewigkeit zu schenken. Ich singe: Halt mich, schreie: Sieh mich, hoffe: Küss mich, träume: Lieb mich, schreite voran und falle in meine altbekannte Unwirklichkeit zurück. Gleiche Gesichter, andere Gesichter, andere Namen, gleiche Namen. Bedenke ich mich selbst, sehe ich nur Angst - und Hoffnung. Die Hoffnung, daß die Hoffnung niemals vergehe. DIe Hoffnung, daß es bald - endlich - keiner Hoffnung mehr bedarf. Die Angst vor einem Ende der Hoffnung. Die Angst vor einer Ewigkeit des sehnsüchtige, ergebnislosen Hoffens. Ich lächle in die Ungewißheit hinein, und meine Gedanken sehen in wirren Formen bezaubernde Muster, verführende Zusammenhänge, nicht wirklich, nicht wahr, aber vielleicht doch, vielleicht ja doch, bauen ein glitzerndes Schloß aus Licht, Hoffnung. Ich sehe mich träumen, sehe mein Lächeln und weiß, daß es vergebens sein wird, weiß, daß in wenigen Augenblicken Welten kollabieren werden, daß ich erneut auf staubigem Grund stehend versuchen werde, den Blick zum Himmel zu richten, die alte Sonne, die alte Hoffnung, die neuen Sterne, die neuen Hoffnungen, wiederzufinden, neuzuentdecken. Ich kann mich nicht halten, will mich nicht halten; schon schwebe ich nach oben, durch Wolken, durch Wirklichkeiten, denke nicht länger, was möglich, was wahr, rette mich in eine Flucht hin zum Traum. Für einen Augenblick bin ich frei. Der erneute Sturz ist unausweichlich, das Zerbrechen, das Auferstehen. Ich sehe mich, sehe, wie ich mich betrachte, wie ich einst mich selbst beobachtete, steigend, fallend, wissend, daß all dies schon tausendfach geschah - und immer wieder geschehen wird. Atme ich, träume ich. Ich schenke der Zukunft ein Lächeln, ein Lächeln aus Liebe, vermisse ihre Schönheit schon jetzt.
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Dienstag, 5. April 2005

Wortlos

Sich zu fühlen, als hätte man geweint, minutenlang, tagelang. Als wären alle Tränen der Vergangenheit, der Zukunft, aus dem Herzen, aus den Augen geflossen, in trübem Fluß vereinigt auf das Leben niedergeprasselt und hätten jeden Schrei, jedes Flüstern erstickt. Das Lächeln löst sich auf in den salzigen Fluten, schmilzt zu kalter Angst, zu heißer Trauer, verwischt zu einer absurden Fratze verlorener Möglichkeiten, zu einem falschen Grinsen im Angesicht des Schmerzes. Als wäre jeder gelebte Tag vergebens, als wäre jeder ersonnene Moment nur Traum, blutet die Seele in die Gedanken, hinein in den Schädel, sprengt die Ketten, die Zwänge, befreit sich gleißend von Wirklichkeit, befreit sich feucht vom eigenen Wesen. Mit roten Augen hinabzublicken und sich auf totem Boden zerfließen, verwesen zu sehen, eingetaucht in das glitzernde Leid, das auf staubigem Beton den eigenen Namen schreibt. Haltlos entziehen sich die Tränenbäche den zitternden Fingern, den greifenden Händen, versickernd müde glucksend im unentrinnbaren Gestern, ein wortloses Bild aus Sehnsucht mit sich in die Tiefe reißend.
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Freitag, 1. April 2005

Stille

Als hätte die Welt, während ich für einen Augenblick wegschaute, für immer zu schweigen begonnen...
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Donnerstag, 31. März 2005

Ins Nichts gedacht

Gern würde ich dich halten, mit dir zusammen jegliche Zeit anhalten, durch alle Welten wandeln, mit feixendem Antlitz fremden Menschen begegnen und unsere Liebe tausendfach teilen, jeden Tag zu unserem schönsten erklären.

Gern wäre ich der Frosch, durch dich zum Prinz geküßt, der Prinz, der dich aus dunkem Turm befreite, fühlte dich in mir, als fühlte ich mein Herz pulsieren, träumte mit dir, träumte von dir.

Gern hielt ich stundenlang den Atem an, um reglos dich zu betrachten, stillzustehen, verzückt von deiner Göttlichkeit, in deinen strahlenden Augen gefangen.

Jeder meiner Atemzüge kannte deinen Namen, flüsterte ihn lachend in sanfte Frühlingswinde, hauchte ihn bedürftig, bedächtig, liebend, in meine Sinne.
Gern würde ich dich halten, dein Leben an mir spüren, als wäre es ewig.
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Donnerstag, 10. März 2005

...

Die Schreie in meinem Kopf schmerzen. Könnte ich nur einen Gedanken fassen, würde ich ihn gegen die Wände werfen und zerschmettern. Das Lächeln liegt längst in Scherben. Ich sehe weg, erblinde mich. Als ich versank, verlor ich meinen Namen. Des Suchens überdrüssig, des Suchens nach Halt, nach dir. Laß mich fallen, hauche ich in den zerplitterten Spiegel.
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Montag, 7. März 2005

Liebst du mich?

Ich flüstere einen Strauß Blumen in die Sonne, denk an dich, während du Silberblasen schweigst. Sie platzen auf meinen Lippen, hinterlassen den faden Geschmack vergänglicher Merkwürdigkeiten. Ich sehe auf, sehe dich an, entrückte dem Nichts, das sich noch immer heimlich an mein Hosenbein klammert. Ich könnte Worte wie Regentropfen auf deine Nasespitze setzen, dir mit fliegenden Sinnen in die Seele lachen, könnte das kitzelnde Sternenfunkeln in deine lieblichen Augen zaubern, könnte meinen unsichtbaren Mantel in den Winden flattern lassen und verlieren, könnte dich jederzeit unter Millionen Namen erkennen, deine Hand tief in rauschzartsüße Träume halten - wenn du nur wolltest, wenn dich dich nur sehntest.

Als ich die Welt anhalte, lächelst du verschmitzt und fliehst in die Wolken. Ich sehe dich und male aus meinen Gedanken tränenheiße Fragezeichen in den Himmel.
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