Farbenfroh

Donnerstag, 27. März 2008

Statistisches Rauschen

Bei Don Dahlmann entdeckte ich folgenden Fragenkatalog. Und obgleich ich Stöckchenkram nicht so mag, mag ich doch Musik, und antwortete daher unaufgefordert und freiwillig. Wer mag, kann sich dem anschließen...

Starte Dein iTunes, was sagt die Statistik
• 8494 Titel
• 28,8 Tage
• 48,79 GB

Ich hatte mehr vermutet, etwa 60 GB. Aber zwischenzeitlich habe ich wohl ein wenig Unhörbares bzw Ungehörtes beseitigt...

Kürzester und längster Track (ohne "Intros")
• Kula Shaker - "Nandana" ["Peasants, Pigs & Astronauts"] - 00:04
Habe das Werk so gut wie nie gehört. Zweiter Platz ist immerhin "Inntro" von Die Ärzte ["Die Bestie In Menschengestalt"]. Aber Intros gelten ja sowieso nicht.
• Beethoven - "Symphony 9" - 67:24
In Wirklichkeit ist das Werk gar nicht so lang, doch die Datei ist ein Download vom BBC, und da wird eben noch ein bissel gequasselt. Platz 2 belegt übrigens "Light of Day, Day of Darkness" von Green Carnation, ein Titel, der 60:06 Minuten andauert und eine ganze CD füllt. So etwas war mir vorher auch noch nicht begegnet, und noch heute bin ich begeistert - nicht zuletzt weil der "Song" fetzt.

Erster und letzter Track (Titelname)
• Samael - "'Till We Meet Again" ["Ceremony Of Opposites"]
Tja, Punktierung besitzt einen alphabetischen Ausnahmestatus. Wenn man diese, ebenso wie Sonderzeichen, Klammern und Ziffern, außer Acht lässt, gewinnt "A Better God" ["The Cyle"] von den Dreadful Shadows, ein Werk, das durchaus empfehlenswert ist und an vorderster Stelle stehen darf. Ich muss auch gestehen, Hörbuchtitel vernachlässigt zu haben, sonst bestünde wohl erster und letzter Track aus Werken von Max Goldt.
• Charo - "Zwischen" ["... von heute bis hier"]
Charo ist oder war eine Magdeburger Band, von der ich einst zwei Alben erwarb. "Zwischen" ist das einzige Werk, das ich in Erinnerung behielt und das mir ziemlich gut gefiel - auch wenn ich es nie verstand.

Erster und letzter Interpret
• :Wumpscut:
Schon wieder Interpunktion. Diese, Sonderzeichen und Ziffern vernachlässigend erhält man übrigens A-Ha. Kann ich mit leben, auch wenn festzustellen ist, dass ich die Klänge der Band nur selten anhöre...
• Zorn
Oh, deutscher Black Metal. Nargaroth-Imitat. Der Versuch, wahrlich böse zu sein. Irgendwie albern und trotzdem gut.

Erstes und letztes Album (Titel)
• Judas Priest - "'98 Live Meltdown"
So richtig konnte ich mich - im Gegensatz zu meinem Bruder - nie für Judas Priest erwärmen. Doch das "Painkiller"-Album ist wirklich gut, und obiges Werk vermag auch hin und wieder, mich zu begeistern. Das erste Album, das mit einem echten Buchstaben beginnt, ist übrigens "A Complete Demonstration" von VAST. Wunderschön!
• Zeromancer - "Zzyzx"
Nun ja; die Herren von Zeromancer haben sich mit dem Albumtitel ja offensichtlich alle Mühe gegeben, am Ende zu landen. Und auch wenn dieses Werk nicht das beste von ihnen ist, kann ich Zeromancer doch immer wieder gutfinden...

Die fünf meistgespielten Tracks
• Candlemass - "Devil Seed" ["King Of The Grey Islands"]
und • vier Titel vom Album "Slania" von Eluveitie
Das Candlemass-Album ist wahrlich gut, und vor einer Weile habe ich es rauf und runter gehört. Das letzte Album, das ich mir kaufte, war "Slania". Daher, und weil es mir äußerst gut gefällt, befindet es sich gleich in vierfacher Vertretung in der Top5.

Fünf Songs im Partyshuffle (Party-Jukebox)
Party-Jukebox? Im normalen Shufflemodus wurden gerade angespielt
• WIZO - "Quadrat im Kreis" ["Kraut und Rüben"]
Wizo ist immer wieder amüsant, auch wenn ich sonst nicht so sehr für punkige Klänge zu haben bin.
• Eisheilig - "Hoch auf" ["Die Gärten des Herrn"]
Das erste Album von Eisheilig mochte ich damals sehr, mit dem zweiten konnte ich mich nie so richtig anfreunden. Aber irgendwie bekomme ich gerade Lust, mal wieder reinzuhören.
• Oomph! - "Bitter" ["Ego"]
Damals™ waren Oomph! noch gut. [Dieser Spruch, so albern er ist, musste einfach sein...]
• Nile - "Chapter For Transforming Into A Snake" ["Black Seeds Of Vengeance"]
Oh, fein. Diese Grummelstimme, diese Gitarren! Sehr, sehr schönes Stück Metall.
• Atrocity - "Das 11.Gebot" ["Gemini"]
Nun ja, Atrocity. Auch wenn sie gerade den zweiten Teil von "Werk 80" rausbrachten und ich darüber nur Gutes las, muss ich feststellen, Atrocity schon immer ein wenig zu plump gefunden zu haben. Immerhin ist bemerkenswert, dass von fünf zufälligen Liedern vier deutschsprachig sind...

Suche nach folgenden Begriffen - wieviele Songs tauchen als Ergebnis auf?
Ich stellte fest, dass die Suchergebnisse unangenehm verzerrt werden, weil Alben- oder Bandnamen, die die Suchbegriffe beinhalten, ausufernde Ergebniszahlen erwirken. Daher präsentiere ich nun zwei Zahlen: Zum einen die normalen Suchergebnisse, zum anderen die Suchergebnisse, die sich allein auf die Titel der einzelnen Tracks beziehen und Alben- und Bandnamen vernachlässigen.

• Sex: 11 / 8 -- Erstaunlich, dass derart wenige Ergebisse zutage kamen...
• Death: 135 / 55 -- Naja, hier mussten es ja mehr sein. Obwohl zu sehen ist, dass die Mehrzahl der normalen Suchergebnisse nur von deathigen Albennamen herrührt. Ganz so todesversessen scheint die metallische Musik doch nicht zu sein.
• Love 180 / 109 -- Mehr als "death" - Ein gutes Zeichen!
• You: 358 / 257 -- Immerhin 1,1 Tage bzw. 19,5 Stunden Musik nur mit dir...
• Home: 50 / 34
• Boy: 31 / 18 -- Ohne die Farmer Boys sieht's schlecht aus...
• Girl: 33 / 27 -- Der Vergleich "boy" und "girl" weist einen geringfügigen Frauenüberschuss auf. Keine Ahnung, was das bedeutet.
• Black: 245 / 90 -- Ich hatte zwar mehr Ergebnisse erwartet, aber immerhin zeigt sich recht deutlich die Tendenz, dass viele der von mir gehörten Alben das Wort "black" beinhalten. Evil!
• Red: 90 / 61
• Gold: 142 / 13 -- Für diese Differenz sind nicht nur die "20 Golden Greats" von CCR verantwortlich, sondern auch Max Goldt, der mich mal wieder daran erinnert, wie umständlich der Hörbuchimport in iTunes ist...

Zuerst / Zuletzt hinzugefügt:
Ich benutze iTunes noch nicht allzu lange. Daher folgendes Ergebnis:
• Rainald Grebe - "Wissenswertes über Thüringen" ["Abschiedskonzert"] - 28.01.2007
Erstaunlich, dass dies das erste hinzugefügte Werk sein soll. Nicht zuletzt, weil ich Teile des Albums erst gestern wieder anhörte.
• Jefferson Airplane - "White Rabbit" ["Surrealistic Pillow"] - 20.03.2008
Oben schrieb ich vom letzten, käuflich erworbenen Album. "White Rabbit" besitze ich schon länger, wollte es aber endlich mal auf Platte haben. Ist aber auch ein feines Stück Musik, und Grace Slicks Stimme beeindruckt immer wieder...

Monster

Maus

Mittwoch, 26. März 2008

Wurm

Hund

Huhn

Dienstag, 25. März 2008

Das Kriterium

Zuweilen zeichne ich.

Dieser Satz stellt eine Untertreibung dar, doch zeigt gleichzeitig, was ich neben dem Zeichnen noch ganu gut leiden kann: Wörter. Wie schön ist es doch, zwei Wörter mit dem letzten Buchstaben des Alphabets beginnen zu lassen und nebeneinander zu stellen. Wie schön ist es doch, wenn eines der beiden Wörter, nämlich "zuweilen" nur noch selten Anwendung findet, ja, wenn ich zuweilen [Hihi.] mit einem verwunderten Lächeln bestückt werde, wenn ich mich solch anscheinend archaischer Ausdrucksweise bediene.

Der nächster logische Schritt ist ein leichter: Weil ich Wörter mag, mag ich auch Bücher. Dieser einfache kausale Zusammenhang lässt sich natürlich auch für die Gegenrichtung verifizieren: Weil ich Bücher mag, mag ich Wörter, und vermutlich fand ich erst durch die Lektüre unzähliger geschriebener Werke zu dem Interesse, mit dem ich heute Büchern gegenübertrete. Ich lese viel, sehr viel, und obgleich ich nicht selten in Richtung fantastischer Romane ausschweife und auch vor Science Fiction nicht halt mache, bin ich auch an "normaler" Belletristik interessiert. Ich liebe es, Bücher geschenkt zu bekommen oder käuflich zu erwerben - selbst wenn meine Geldbörse davon abrät. Ich liebe Bibliotheken, und es geschah schon häufiger, dass man mich in einem gemülichen Lesesessel einer städtischen Bücherei fand, wo ich, gefesselt von dessen Inhalt, einen ganzen Roman durchlas, obgleich ich ihn auch hätte leihen können.

Die Bibliothek stellt jedoch nur selten eine finanzschonende Alternative dar. Denn wenn Bücher mich zu überzeugen wissen, wenn sie mich in Sprache aufgehen lassen, dann wird es schwer, mich davon abzuhalten, dieses ergreifende Werk für mich selbst zu erwerben und so nicht nur die heimische Regalbefüllung zu verstärken, sondern die Option zu bieten, das, was mich so beeindruckte, jederzeit und immer wieder genießen zu können.

Meine Regale sind daher unter anderem auch angefüllt mit Werken, die ich im Überschwang erwarb und heute mit kritischem Auge betrachte, obwohl ich weiß, dass sie mich einst bewegten. Und nicht selten geschieht es, dass es nur der richtigen Stimmung bedarf, des richtigen Augenblicks, und ich finde den Weg zu dem, was ich über Monate hinweg gemieden hatte, erinnere mich und schaffe zugleich neue Erinnerungen, lese und begreife ein zweites, drittes, viertes Mal, warum es gut ist, dieses Buch zu besitzen und immer wieder zu genießen.

Ich verschwendete niemals viele Gedanken daran, warum ich dieses oder jenes Buch mag. Sicherlich, wenn mich jemand gefragt hätte, wären mir Gründe eingefallen, zunächst wenige, vage, dann mehr und mehr, auch präzisere, und schließlich hätte der Fragende sich eine ganze Flut begeisterter Worte über sich ergehen lassen müssen. Hin und wieder begann ich von selbst damit zu schwärmen, einen notwendigerweise geduldigen Zuhörer mit Details zu belasten, die kaum oder gar nicht zu fesseln und die - unglücklicherweise - kaum mehr zu transportieren vermochten, als dass ich begeistert war, warum auch immer.

Selbst heute, nachdem ich begriffen habe, dass ich, wenn mich etwas fesselt, stets zu viele Worte verliere und häufig genug den eigentlichen Kern aus den Augen verliere, neige ich dazu, mich der Freude, etwas derart Wunderbares gefunden zu haben, hinzugeben und sie mit anderen teilen zu wollen - wortreich und unpräzise zugleich.

Dabei ist es gar nicht so schwer, zumindest einen Grund anzugeben, warum mich ein Buch beeindruckt. Und nicht nur das: Dieser eine Grund dient zugleich als Berechtigung für die Vorlieben, die ich andere Medien, seien es Musik oder Filme, entgegenbringe.

Um mich kurz zu fassen: Ein Buch ist gut, wenn es mich inspiriert.
Dabei bedeutet Inspiration nicht zwangsläufig, dass mir nach der Lektüre des Werkes zahlreiche Ideen im Schädel umherwirbeln. Nein, es reicht, wenn ich nach dem Lesen eines Buches den Wunsch verspüre, selbst zu schreiben, ähnliche oder andere Worte aus meinem Inneren heraufzubefördern und etwas zu schaffen, das nicht weniger großartig ist als das, was ich gerade genoss. Ich möchte angetrieben werden, möchte nach der Lektüre aufstehen und Dinge vollbringen wollen, möchte aus der niedergeschriebenen Welt auftauchen und spüren, dass sie ihre Spuren in mir hinterließ, Spuren, die mich zu Weiterem, Eigenem bewegen.

Natürlich ist das nicht das einzige Kriterium, und es gibt sicherlich unzählige Werke, die nicht auf die erwähnte Weise inspirierten - und dennoch phänomenal sind. Dennoch: Häufig genug fühle ich mich inspiriert und kann gar nicht anders, als das Buch zu lieben. Und nicht nur das Buch. Zuweilen gelingt es sogar Filmen, mich als erneuerten Mensch zurückzulassen, als jemanden, der voranschreiten, der seine eigene Kreativität ausleben und dieses Gefühl niemals verlieren möchte.

Musik ist häufig bewegend, doch nur selten gelingt es Klängen, tatsächlich inspirierend zu sein, meine kreative Ader zu treffen. Umso mehr liebe ich jedes Werk, das mir derart nahe geht.

Und ein weiteres Medium vermag mich zu bewegen und hat es zugleich schwer: Comics. Ich kann es nicht abstreiten, Comics zu mögen und nur zu gerne in den bildreicheren Abteilungen der Buchhandlungen und in Comicläden zu stöbern. Doch selbst wenn ich Gefallen an vielen Geschichten und Figuren finden kann, selbst wenn mir Zeichenstile zusagen und mich grafische Mittel beeindrucken - nur selten findet sich unter der Masse an Comics ein Werk, das mich tatsächlich inspiriert.

Ich zeichne gerne, und ein Comic, der mich bewegt, muss in mir den Wunsch erwecken aufzuspringen und sofort loszuzeichnen, mich stetig zu verbessern, Neues auszuprobieren, fremde Wege zu gehen und mit Begeisterung mehr und mehr zu schaffen. Ich muss das Gefühl vermittelt bekommen, dass ich mit diesem Comicheft, mit diesem Comicbuch, imstande bin, mich weiterzuentwickeln, mich selbst voranzutreiben, das, was ich ohnehin kann und zeichne, zu perfektionieren und auszuweiten.

Comics machenUnd tatsächlich erlebte ich dergleichen vor wenigen Tagen - und das, obwohl ich erst begonnen habe, das Buch zu lesen. Denn ich hatte das Glück, zu Ostern das Werk "Comics machen" von Scott McCloud geschenkt zu bekommen. Und auch wenn ich normalerweise Comic-Zeichenkursen äußerst skeptisch gegenüberstehe, vermochte es dieses Werk, mich nicht nur zu fesseln, sondern auch, mich bei jeder Lesepause mit dem Gefühl zurückzulassen, zeichnen zu können, zeichnen zu müssen, viel, mehr, besser, immer besser. Ich liebe dieses Gefühl, und leicht fällt es mir, Scott McClouds Werk für wahrlich gut zu befinden und weiterzuempfehlen.

Zuweilen zeichne ich. Und zuweilen werde ich inspiriert, mit Begeisterung beseelt, und nur zu gern lasse ich mich auf dieser kreative Woge treiben, und sei es nur, um zu erfahren, wohin sie mich trägt...

Freitag, 21. März 2008

Pfrohe Ostärn!

Montag, 17. März 2008

Nochmal zu Charlotte Roches "Feuchtgebiete"

Nun liegt meine Lektüre des Buches "Feuchtgebiete" von Charlotte Roche bereits mehrere Tage zurück, ich habe es mittlerweile weiterempfohlen und anderen zu lesen gegeben - immer in Kombination mit der Einschränkung, dass mir missfiel, dass es sich bei diesem Werk um zahlreiche Tabu-Themen handelt, die auf positiv-interessante Weise um eine leider recht spärliche Handlung drapiert wurden. Ich habe also Abstand zu dem Buch gewonnen, Abstand zu dem Ärger darüber, dass ich die 15 Euro für mich nicht als sinnvoll investiert gedachte, Abstand zu der Mediendiskussion über "Feuchtgebiete".

Und aus diesem Abstand heraus fand ich neues Interesse. Ich entdeckte, dass "Feuchtgebiete" in der Spiegel-Bestsellerliste auf dem zweiten Platz landete - und stellte fest, Frau Roche diesen Erfolg zu gönnen. Gezielt suchte ich nach Interviews neueren Datums, um Charlotte Roche noch einmal über ihr Buch, über Rasurzwang und Analfissur, über Proktologen und Prostituierte reden zu hören. Ich wurde fündig und fand zugleich auch meine Freude darüber wieder, Frau Roches Worten zu lauschen.

Denn tatsächlich sind die vielen Themen, die das Buch anschneidet, die vielen Worte, die Frau Roche in diversen Sendungen leider immer nur ansatzweise verlieren kann, wichtig und spannend und erwirken oft meine Zustimmung. Hinzu kommt, dass sie selbst mit einiger Vernunft über die Reaktionen auf das Buche reflektiert und darauf verweist, dass es eben nicht nur um Pseudopornographisches geht, sondern auch um ein Scheidungskind, das unter hohem Druck stehend Unmöglichstes auf sich nimmt, um die Scheidung rückgängig zu machen.

Leider ist diese Ebene sehr flach gehalten und - nicht zuletzt durch die vielen Medienauftritte - partiell vorausahnbar.

Dennoch habe ich begriffen, dass das Buch von Charlotte Roche eine Wichtigkeit besitzt, die ich vorher übersah: Es berührt bewusst zahlreiche Themen, über die nicht geredet wird, es überschreitet Grenzen, von denen wir nicht wissen, wer sie uns auferlegte, es kommuniziert an einer Stelle, wo allgemeines Schweigen verordnet zu sein scheint.

Ich habe keine Hämorrhoiden, doch wäre sicherlich der letzte, der über so etwas mit jemandem reden würde. Ich mag es, wenn Frauen sich Achseln und - zumindest ansatzweise - den Genitalbereich rasieren, doch kann nicht abstreiten, dass dieser Rasurzwang allgemein verordnet ist, ja dass mein Geschmack dahingehend beeinflusst wurde, dass ich mich im ersten Augenblick sicherlich angewidert wundern würde, hielte mir eine Frau ein Büschel Achselhaare vor das Antlitz. Und obgleich ich stets der Ansicht war, dass Haare nur Haare sind, also kein Teufelswerk, kann ich diesen Druck, sich eben dieser lästigen Dinger zu entledigen, durchaus verstehen. Genauso gilt, dass in meinen Augen Kot eben Kot ist, etwas, das jeder produziert, der über eine einigermaßen normale Verdauung verfügt. Und dennoch redet man nicht darüber, und ich selbst hasse es, wenn jemand in der Nähe ist, während ich die Toilette aufsuche.

In ähnlicher Weise könnte ich noch eine Weile schreiben: Das Buch gibt Ansätze, die dazu einladen, das, was normal zu sein scheint, zu überdenken und das, was jenseits des Normalen zu liegen scheint, zurück auf den Boden zu holen. Noch deutlicher als im Buch wird das aber in den Interviews, die Frau Roche gibt, in den Sendungen, an denen sie teilnimmt. Und ich begrüße das.

Das Buch selbst kann ich noch immer nicht mögen. Mal abgesehen davon, dass es wohl auch nicht dazu gedacht ist, gemocht zu werden [und von ihr selbst mit einem FSK21 belegt werden würde], war es nicht die Sprache, nicht die Thematik, die mich abschreckte. Ich habe als Zivi einen Flur von abgetropfter Scheiße bereinigt, ohne zu murren. Da werde ich mich mit Sicherheit nicht an Worten aufreiben.
Doch weil das Buch leider kaum mehr ist als eine Ansammlung spannender Denkansätze, kaum mehr, als ein winziges bißchen Romanhandlung mit einer Menge nicht uninteressanter Worte ringsherum, kann ich es nicht mögen. Denn vergebens suchte ich den Roman auf all den bedruckten Blättern.

Aber wenn ich es andersrum betrachte, wenn ich dieses Buch als Mittel zum Zweck sehe, als Weg, Charlotte Roche und ihre Ansichten in die Medien zu bringen, ihr Aufmerksamkeit zu schenken und andere somit zum Überdenken ihrer selbst anzuregen, wenn also das Buch nur ein Vorwand ist, um sich mit Tabus öffentlich auseinanderzusetzen, dann kann ich es gutheißen, ja sogar fast mögen.

Zwar bin ich noch immer der Ansicht, dass ich die 15 Euro anders hätte investieren sollen, doch hätte ich das Buch so oder so gelesen - und kann es noch immer empfehlen.

Mittwoch, 12. März 2008

Be-gegnung

Ich habe keine Ahnung, ob weibliche Biber auch "Biber" heißen, doch gehe einfach mal davon aus.
Wie dem auch sei; gestern hatte ich eine Begegnung mit dem Biber Lynn...

Flatterfred...

Status...

Du bist nicht angemeldet.

Aktuell...

Altslawische fantastische...
Ich möchte dir mein fantasy Welt vorstellen. Vielleicht...
Cerny Vlk - 6. Jan, 21:45
Radtour Salbker See II
Danke für die tollen Tipps, wir waren im August auch...
Physiotherapie Leipzig (Gast) - 21. Nov, 17:06
Higtech
Naja, man glaubt es kaum, aber was der Angler an Energie...
Martin Angel (Gast) - 12. Sep, 11:27
gar nisch süß
dat is gar nisch süß soll isch de ma was rischtisch...
free erdem (Gast) - 6. Jun, 16:40
Hier wird es fortan weitergehen: https://morast .eu Und...
Hier wird es fortan weitergehen: https://morast .eu Und...
morast - 1. Feb, 21:10

Archiv...

April 2025
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
 
 
 
 
 
 
 

Suche...

 

Rückblick...

Online seit 7303 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:01

Und so...


23
Bahnbegegnungen
Begegnungen
Farbenfroh
Fetzen
Frederick
G
Geistgedanken
Krimskrams
Menschen
MiSt
Morgenwurm
Morning Pages
Seelensplitter
Tageswort
Weise Worte
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
development