Zeit für Taten

Es ist nicht leicht.

Einmal den Beschluß gefaßt, mich nicht länger treiben zu lassen, stelle ich fest, daß Barrieren und Hindernisse die Normalität darstellen, daß ich Gründe hatte, meinen bisherigen Weg zu gehen, der stets eine andere Richtung suchte, wenn sich Unebenheiten ankündigten. Jedoch lauert in meinem Geist die Gewißheit, daß die ewige Suche nur zu einem ziellosen Dümpeln in der Gegenwart führte, daß die ewige Unsicherheit mich nicht meines inneren Morasts berauben konnte.

Ich sollte Schritte wagen, fühle, daß ich sollte, fühle, daß es richtig ist. Doch wieder sehe ich mich winden, in Tausend Richtungen gleichzeitig blicken, den Pfad ersuchend, der keine Hindernisse, keine Tücken birgt, jeden, den auch ich zu begehen wagen kann.

Was ich vergesse, ist, daß jede Richtung von mir begangen werden muß, daß ich mich zu spalten habe, daß es nicht ausreicht, mein Gewissen, mein Wissen, mein Streben mit einer Tätigkeit, einem Gedanken, einer Aktion zu füllen. Was ich vergesse, ist, daß die Komplexität meines eigenen Daseins eine Geradlinigkeit der Existenz unmöglich macht - und daß ich mich darüber freuen sollte.

Betrachte ich mein Handeln, so könnte ich lachen, hämisch oder mitleidsvoll, wäre es nicht ich selbst, der agiert, als wäre er zur Starre verdammt, als schnitte einst ein unwilliger Gott ihm beide Hände ab und erfreute sich seines lächerlichen Versuchs, mit zwei nutzlosen Stummeln nach den Sternen zu greifen.

Was will ich? Das ist die Frage, die zu beantworten ich versuchen sollte. Doch ich traue, wage mich nicht, fürchte ich mich doch davor, Details in die Antwort einfließen zu lassen, konkrete Pläne, Ziele und Gedanken, die mir aufzeigen, daß nicht alles plätschernd durch das Jetzt fließt, sondern daß feste, starre, vielleicht unästhetische Dinge darauf warten, von mir angegangen zu werden.

Ich fürchte mich vor dem Kommenden. Doch diese Angst ist nicht neu; länsgt habe ich sie begriffen, ausgemacht, ja eingefangen und umrahmt. Warum bekämpfe ich sie nicht? Warum meide ich noch immer ihr Antlitz, das mich zittern läßt? Warum stelle ich mich nicht mir selbst und gehe, denke, handle?

Eine Antwort ist das Schreiben.

Wenn ich über mich nachdenke, über mich schreibe, erscheint alles klar und einfach. Ich sehe mich aufstehen und dem längst Überfälligen stellen, sehe mich schaffen, finden, als hätte ich das Ziel längst bestimmt. Die Wörter fließen mir aus den Fingern, schenken Mut und ein wenig Vertrauen in mein eigenes Sein.

Doch der Schein trügt, vermag schon der Anblick der Wirklichkeit mich in eine Lähmung, in die altbekannte Stagnation stürzen. Gedankenenden hängen lose in der Luft, und ich wage nicht, sie zu ergreifen. Zwischen Wort und Tat liegen Welten, Abgründe, die mich verharren lassen.

'So geht das nicht weiter!', stelle ich fest, als heute morgen das heiße Wasser auf meinen Körper plätschert.
'Zeit für Taten!', grinse ich in den beschlagenen Spiegel, einen abgedroschenen Wahlkampfslogan imitierend. Tapfer schreite ich in mein Zimmer, dem Kommenden entgegen.

"Dort draußen wartet die Welt.", flüstere ich mir zu. Die Worte klingen gut in meinen Ohren.

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