Falsches Stottern
Die Reform der Reform [Wenn es nach mir ginge, müßte man "Reform" mit PH schreiben, also "Rephorm", einfach, weil es albern aussieht.] der deutschen Rechtschreibung wurde verabschiedet.
Ich bin mir unschlüssig darüber, warum man "verabschiedet" sagt, wenn Dinge beschlossen werden, die in naher Zkunft Willkommen geheißen werden. Aber die deutsche Sprache ist sowieso von mißverständlichen Kompliziertheiten geprägt, so daß es mir eine Freude ist, mich absichtlich in ihnen zu verrennen und stundenlang den inexistenten Weg hinaus zu suchen.
Eine Vereinfachung, die eigentlich der reformierten Reform hätte untergejubelt werden sollen, fiel mir in der vergangenheit häufiger auf, zuletzt am gestrigen Abend. Zuweilen gerate ich nämlich ins Stottern. Das geschieht schnell und ohne daß ich einen eigentlichen Fehler fabriziere. Nein, meine Aussprache ist von ordnungsgemäßer Korrektheit; nur die deutsche Sprache nicht.
Erzähle ich beispielsweise von meinen frühen Programmierkünsten, werde ich manchmal argwöhnisch beäugt:
"In Informatik war ich schon immer gut."
Moment. In Informatik? Das klingt ja schrecklich! Die Harmonie des Sprachflusses ist gewaltig gestört. Ich stottere nicht, und dennoch stottere ich. Es tut mir leid.
Um anderen ein solches Schicksal zu ersparen, plane ich, die deutsche Sprache einer zusätzlichen Reform auszusetzen, die das falsche Stottern in Zukunft verhindern und somit den Redefluß nicht länger bremsen wird:
Besteht die Gefahr, daß Präpositionen [insbesondere lokale] dem nachfolgenden Substantiv ähneln und die Zunge zu Wiederholungen zwingen, so wird gnadenlos gekürzt.
Umständliche Erklärungen erübrigen sich, zähle ich folgende Beispeile auf:
- In Formatik war ich schon immer gut.
- Ich strebe nach Haltigkeit.
- Ich verweilte mehrere Wochen lang in Dien.
- Ich wohne am Brosiusplatz.
- Ich achte eigentlich nur auf Fälligkeiten.
- Ich bitte um Buchung meines Fluges.
- Mein Freund kommt aus Tralien.
- Ich schreibe einen Brief an Tje.
Mit dieser Sprachverbesserung wird Reden endlich wieder Spaß machen!
[Im Hintergrund: Gojira - "From Mars To Sirius"]
Ich bin mir unschlüssig darüber, warum man "verabschiedet" sagt, wenn Dinge beschlossen werden, die in naher Zkunft Willkommen geheißen werden. Aber die deutsche Sprache ist sowieso von mißverständlichen Kompliziertheiten geprägt, so daß es mir eine Freude ist, mich absichtlich in ihnen zu verrennen und stundenlang den inexistenten Weg hinaus zu suchen.
Eine Vereinfachung, die eigentlich der reformierten Reform hätte untergejubelt werden sollen, fiel mir in der vergangenheit häufiger auf, zuletzt am gestrigen Abend. Zuweilen gerate ich nämlich ins Stottern. Das geschieht schnell und ohne daß ich einen eigentlichen Fehler fabriziere. Nein, meine Aussprache ist von ordnungsgemäßer Korrektheit; nur die deutsche Sprache nicht.
Erzähle ich beispielsweise von meinen frühen Programmierkünsten, werde ich manchmal argwöhnisch beäugt:
"In Informatik war ich schon immer gut."
Moment. In Informatik? Das klingt ja schrecklich! Die Harmonie des Sprachflusses ist gewaltig gestört. Ich stottere nicht, und dennoch stottere ich. Es tut mir leid.
Um anderen ein solches Schicksal zu ersparen, plane ich, die deutsche Sprache einer zusätzlichen Reform auszusetzen, die das falsche Stottern in Zukunft verhindern und somit den Redefluß nicht länger bremsen wird:
Besteht die Gefahr, daß Präpositionen [insbesondere lokale] dem nachfolgenden Substantiv ähneln und die Zunge zu Wiederholungen zwingen, so wird gnadenlos gekürzt.
Umständliche Erklärungen erübrigen sich, zähle ich folgende Beispeile auf:
- In Formatik war ich schon immer gut.
- Ich strebe nach Haltigkeit.
- Ich verweilte mehrere Wochen lang in Dien.
- Ich wohne am Brosiusplatz.
- Ich achte eigentlich nur auf Fälligkeiten.
- Ich bitte um Buchung meines Fluges.
- Mein Freund kommt aus Tralien.
- Ich schreibe einen Brief an Tje.
Mit dieser Sprachverbesserung wird Reden endlich wieder Spaß machen!
[Im Hintergrund: Gojira - "From Mars To Sirius"]
morast - 3. Mär, 15:55 - Rubrik: Wortwelten
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